Stadtarchiv

Zeugnisse der Stadtgeschichte

Das Stadtarchiv bewahrt die schriftliche Überlieferung, die sich bei der Stadtverwaltung in über 775 Jahren Stadtgeschichte erhalten hat. Dieses Schriftgut entstand zum größten Teil beim Rat der Stadt im Zuge seiner amtlichen Tätigkeit, in jüngerer Zeit kamen noch städtische Sammlungen in bedeutendem Umfang dazu.

Das historische Schriftgut besteht hauptsächlich aus mehreren hundert Urkunden (die älteste von 1370), Amtsbüchern, Akten, Karten und Plänen, die zumeist aus der Zeit nach 1632 (weitgehende Zerstörung des Stadtarchivs im 30-jährigen Krieg) stammen. Das städtische Sammlungsgut setzt sich aus Büchern, Broschüren, Flugblättern, Plakaten, einer umfangreichen Zeitungsbände-Sammlung und zahlreichen Zeitschriften zusammen.

Bild rechts: Die Jahresrechnung der „Zihlschitzen der Sebastiani-Bruederschafft zu Erding“ von 1659/60 zählt zu den besonders wertvollen Archivalien im Stadtarchiv.

Bild einer historischen Jahresrechnung aus dem Jahr 1659/60

Bestand

Neben den seit 1906 im ersten Archivfindbuch (Repertorium) verzeichneten Beständen sind seit der Gemeindegebietsreform von 1978 die Archivunterlagen der ehemaligen Gemeinden Altenerding und Langengeisling hinzugekommen. Des Weiteren gelangten 1989 und 1996 umfangreiche Abgaben des Stadtrates der alten Stadt Erding, die weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen, in das Stadtarchiv. Die Kämmerei verbrachte ihre historischen Bestände 1991 dorthin, aufgeteilt nach den drei ehemaligen Kommunen und das gesamte 20. Jahrhundert umfassend. Jüngster Bestand ist der der Stadtwerke, die bis 1952 „Städtisches Elektrizitätswerk“ hießen. Er geht zurück bis in die Zeit des ersten bayerischen Drehstromkraftwerks in der Altenerdinger Reißermühle von 1892.

A : Amtsbücher (Protokolle und Rechnungen)

A I: Ratsbücher ab 1632, Protokolle des Stadtmagistrats und der Gemeindebevollmächtigten ab 1818 sowie der städtischen Armenpflege ab 1819
A II: Stadtkammer-Rechnungen ab 1560
A III: Kirchenrechnungen ab 1602: St. Johann, Unser Lieben Frauen (Frauenkircherl), Heilig Blut
A IV: Friedhofskirche St. Paul ab 1602
A V: Heilig-Geist-Spitalkirche ab 1750
A VI: Bruderschaftsrechnungen ab 1620
A VII: Kemmetterisches Gebet ab 1660
A VIII: Kleines Almosen ab 1658
A IX: Reiches Almosen ab 1546
A X: Leprosenhaus ab 1658
A XI: Städtisches Krankenhaus ab 1742

B : Akten

B I: Sal- und Gültbücher (Urbare), Grundbücher, ältere Repertorien
B II: Militaria
B III a: Städtische Dienste und Personal
B III b: Städtische Immobilien
B III c: Städtischer Hoch- und Tiefbau
B III d: Polizeisachen und Armenwesen, Ansässigmachung und Bürgerrecht
B III e: Städtisches Rechnungswesen
B III f: Steuerwesen
B III g: Streitsachen und Prozesse
B III h: Schulwesen
B III i : Mandate und Erlasse
B III k: Städtische Angelegenheiten - Verschiedenes
B III l: Nachlässe, Sterberegister, Vormundschaften
B IV: Handel und Gewerbe
B V: Handwerk und Landwirtschaft
B VI: Kirchliche Angelegenheiten, Religiöses Leben
B VII: Heilig-Geist-Bürgerspital und andere Wohltätigkeitsstiftungen

Sammelgut

Benutzung

Als Ansprechpartner für alle Fragen der Stadtgeschichte steht das Stadtarchiv allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Hierbei ist aber vorher eine Terminabsprache nötig. Historische und heimatkundliche sowie schulische Forschungszwecke sind gebührenfrei, dies gilt auch für Familienkunde. Kommerzielle Zwecke unterliegen der städtischen Gebührenordnung.

Es gelten die allgemeinen Persönlichkeits- und Datenschutzbestimmungen sowie die gesetzlich festgelegten Schutzfristen: Personenbezogenes Schriftgut kann erst zehn Jahre nach dem Tod der betreffenden Person zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren sind Archivalien in schlechtem Erhaltungszustand von der Benutzung ausgeschlossen. Die Entscheidung über die Sperrung von defektem Archivgut trifft allein das Stadtarchiv.

Kontakt

Stadtarchiv,
Markus Hiermer
Zimmer R 109

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