Schwerpunkt Radverkehr
Die Stadt Erding ist seit Ende 2021 offiziell eine „fahrradfreundliche Kommune“, nachdem die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) Erding als neues Mitglied aufgenommen hatte. Bei der entscheidenden „Hauptbereisung“ würdigte die AGFK-Kommission das „hohe Engagement der Verwaltung“ und die „schnelle Umsetzung kleinerer Maßnahmen". Als Beispiele verweist die AGFK auf die Errichtung neuer Abstellanlagen am Rathaus, die flächendeckende Markierung von Konfliktstellen im Stadtgebiet, die Ausweisung von Fahrradstraßen, die Berücksichtigung des Radverkehrs bei der Planung neuer Baugebiete oder die Neustrukturierung des Internetauftritts.
Während die Liste baulicher Veränderungen praktisch abgearbeitet ist, sieht die AGFK noch Handlungsbedarf im Service- und Informationsangebot der Stadt. So spricht sich die Arbeitsgemeinschaft unter anderem aus für eine Fortschreibung des Mobilitätsentwicklungskonzepts (MEK) in Bezug auf den Radverkehr, intensivere Öffentlichkeitsarbeit, eine Überarbeitung der Fahrradabstellsatzung oder die Verbesserung der Abstellanlagen am Bahnhof.

Da sich die betroffenen Flächen jedoch nicht im Eigentum der Stadt befinden, gelten Änderungen als schwierig. Der Aufnahmeprozess in die AGFK war im August 2017 gestartet. In sieben Jahren soll eine Rezertifizierung stattfinden, bei der der weitere Fortschritt der Stadt begutachtet wird. Dem Verein gehören bayernweit 93 Landkreise, Städte und Gemeinden an.
Oberbürgermeister Max Gotz nennt die Entscheidung ein „gutes Beispiel dafür, wie man mit sachorientierten Lösungen zu guten Ergebnissen kommen kann“. Ziel sei immer gewesen, den Radverkehr zu stärken, „ohne Glaubensfragen zwischen den verschiedenen Verkehrsarten zu entfachen“. Um den Klimawandel aufzuhalten, sei es freilich zwingend notwendig, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, sagte Gotz. „Das steht außer Frage.“